Versteckte Wix-Kosten und Tarife: Welcher Premium-Plan ist der richtige für dein skalierendes Solopreneur-Business?
- Petra Borina

- 16. Okt.
- 4 Min. Lesezeit
Als ich vor zehn Jahren anfing, mit Wix zu arbeiten, war vieles anders. Die Premium-Pakete waren deutlich günstiger, aber die Möglichkeiten auch ziemlich begrenzt. Damals gab es viele Wix-Widgets, die extra kosteten – ähnlich wie eine Pizza, bei der man für jedes Extra bezahlen muss.

Heute ist das Ganze deutlich komplexer. Um die Frage nach dem richtigen Premium-Plan korrekt beantworten zu können und böse Überraschungen zu vermeiden, müssen wir zuerst eine wichtige Variable definieren: den Unterschied zwischen einem Selbstständigen und einem Solopreneur. Daraus ergibt sich nämlich der tatsächliche Bedarf.
Die Bedarfs-Definition: Selbstständig vs. Solopreneur
Geschäftsmodell | Selbstständiger (Klassisch/Freelancer) | Solopreneur (Skalierend) |
Ziel | Tauscht Zeit gegen Geld. Braucht primär eine Visitenkarte und Anfrageformulare. | Ziel ist die Entkopplung der Einnahmen von der eigenen Zeit (Skalierung). |
Wix-Bedarf | Reines Buchungsformular oder Kontaktformular für Services. | Zusätzliche Einnahmequellen (Online-Kurse, Mitgliedschaften, digitale Produkte, Dropshipping). |
Kostenfokus | Geringe Kosten, Basis-Funktionen. | Höhere Anfangsinvestition, die die Automatisierung und Skalierung sichert. |
Im Dienstleistungsbereich wäre für einen klassischen Selbstständigen ein einfaches Buchungsformular zur Service-Anfrage meist ausreichend, wodurch die Kosten deutlich geringer sind. Der Solopreneur hingegen plant immer mit Komponenten, die auch ohne seinen persönlichen Zeit Einsatz arbeiten.
Die richtige Wix-Basis: Studio vs. Classic-Editor
Da dein Fokus auf Skalierbarkeit liegt, rate ich in diesem Fall immer dazu, die Webseite entweder mit Wix Studio zu erstellen oder – falls du bereits den Classic-Editor nutzt – dort den passenden Business-Plan zu wählen.
A) Die Empfehlung für Neubauten: Wix Studio
Mit Wix Studio ist gewährleistet, dass die Webseite auf allen Geräten vollständig responsive ist. Hier solltest du das Paket "Plus" auswählen.
Vorteile: Die Möglichkeiten in der Marketing-Suite und die automatische Steuerberechnung (für Shops) sind ausschlaggebend. Zudem hast du die Option, Dropshipping anzubinden und mehrere Währungen zu nutzen.
Achtung: Sollte der Fokus nicht so sehr auf einem Shop als zusätzlicher Einnahmequelle liegen, reicht auch das "Standard"-Paket für ca. 23,80 € pro Monat.
B) Die Realität für Bestandskunden: Classic-Editor
Falls du bereits mit dem klassischen Editor gebaut hast und nicht switchen möchtest: Wähle immer das Business-Paket (regulär ca. 40 € pro Monat, oft im Sale).
Die größte Hürde: Es gibt leider keinen One-Click-Transfer auf Studio. Das wäre phänomenal! Das ist insbesondere für bestehende Webseiten mit viel Content sehr schade und auch der Grund, warum ich noch nicht gewechselt habe. Es wäre schlicht unglaublich mühselig, das jahrelang aufgebaute Ranking zu übertragen.
Versteckte Kosten entlarvt: Diese 4 Tools brauchst du zusätzlich!
Der Wix-Premium-Plan ist nur die halbe Miete. Um wirklich als Solopreneur zu skalieren und keine Zeit zu verschwenden, musst du in die folgenden externen, spezialisierten Tools investieren.
1. E-Mail-Marketing: Kit (ConvertKit) statt Wix Nativ
Ich rate vom Wix-nativen E-Mail-Marketing ab. Mein absoluter Go-to ist Kit (ehemals ConvertKit).
Der Trick: Wix-Webseite und Kit lassen sich so verbinden, dass das Frontend (Design, Formulare) von Wix kommt (weil es einfach schön ist) und das Backend alle super Features von Kit nutzt, insbesondere die korrekte Double-Opt-in (DOI)-Funktion.
Kosten: Du solltest hier mit Kosten von circa 200 € im Jahr für den Newsletter rechnen.
Priorität: Deine E-Mail-Liste muss immer Priorität Nummer eins sein, denn diese Namen gehören dir – und nicht einer sozialen Plattform, die nach Belieben den Algorithmus ändern kann.
2. Die Domain-Anbindung: IONOS für Zustellbarkeit
Die externe Domain kostet circa 14 € im Jahr.
Empfehlung: Meine Empfehlung ist zurzeit IONOS. Dort kannst du sehr elegant Subdomains mit Kit als Newsletter verbinden, und du hast keine Probleme mit der Zustellbarkeit (was bei Wix oft ein Problem ist).
3. Automatisierung: Zapier, Make oder Integrately
Obwohl ich den Wix-eigenen Automatisierungstool oft nutze, sollte ein skalierender Solopreneur entweder Integrately, Zapier oder Make hinzuschalten.
Kosten: Rechne hier mit weiteren Kosten von circa 150 € pro Jahr (je nach gewähltem Angebot).
Nutzen: Dieses Tool hilft nicht nur, zusätzliche Tools anzubinden, sondern ist ein signifikanter Player für die Buchhaltung. Mit dieser Hilfe kannst du automatisch Rechnungen (insbesondere zur Rechnungspflicht) erstellen, zum Beispiel in Lexoffice oder Sevdesk.
4. Buchhaltungssoftware: Sevdesk Pro (Empfehlung)
Die Buchhaltungssoftware ist der letzte notwendige Kostenblock.
Empfehlung: Meine Empfehlung ist eher Sevdesk als Lexoffice, und zwar die Variante Buchhaltung Pro. Diese ist mit knapp 35 € pro Monat oft günstiger als Lexoffice (das ich selbst nutze). Es hat aber einfach mehr Analyse Tools (so kannst Du dein Finanzielle Gesundheit besser bewerten) Lexoffice ist zwar funktional wirklich sehr gut, allerdings auch etwas teurer.
Fazit: Der richtige Plan ist nur der Anfang
Der richtige Wix Premium-Plan ist der Grundstein. Aber um ein wirklich skalierendes Solopreneur-Business aufzubauen und die Zeit-gegen-Geld-Falle zu umgehen, musst du die Kosten für diese vier spezialisierten, externen Tools einplanen. Nur dieses Zusammenspiel von Wix, deinem E-Mail-Marketing, deinem Automatisierungstool und deiner Buchhaltungssoftware garantiert dir ein Setup ohne böse Überraschungen, bei dem die Technik so arbeitet wie du!
Höre auf zu raten, fange an zu skalieren!
Bist du dir unsicher, ob dein aktuelles Wix-Setup wirklich die Basis für dein skalierendes Business ist? Ich helfe dir, diese vier wichtigen Kostenfaktoren optimal aufeinander abzustimmen und zeige dir, wie du dein gesamtes System so aufbaust, dass es ohne dich läuft.



Kommentare